Transzendenz

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Transzendenz bezeichnet die Fähigkeit, über bestehende Grenzen hinauszudenken, vertraute Denkmuster zu hinterfragen und neue Perspektiven zuzulassen. Sie spielt eine zentrale Rolle in der organisationalen Transformation – besonders dann, wenn es nicht nur um strukturelle Anpassungen, sondern um einen echten Wandel im Denken, Fühlen und Handeln geht. Transzendenz ermöglicht es Organisationen, gewohnte Bahnen zu verlassen, innere Blockaden zu lösen und Raum für neue Lösungen zu schaffen.

Im Kontext des Impact Business Design steht Transzendenz für die zweite von drei Phasen eines tiefgreifenden Veränderungsprozesses. Sie folgt auf die Phase der Transparenz, in der äußere Faktoren wie Märkte, Geschäftsmodelle und Stakeholder ebenso betrachtet werden wie innere Dynamiken – etwa Werte, Haltungen und kulturelle Muster. Transzendenz baut auf diesen Erkenntnissen auf und markiert den Übergang vom Erkennen zur bewussten Neuausrichtung.

In dieser Phase entsteht ein Raum für Reflexion und Neubewertung. Hier werden bestehende Annahmen hinterfragt, festgefahrene Überzeugungen aufgebrochen und neue Sichtweisen zugelassen. Transzendenz ist damit kein rein intellektueller Akt, sondern ein bewusster, oft auch emotionaler Prozess, der Sinnorientierung, Wertewandel und innere Entwicklung fördert.

Für Führungskräfte, Changemanager:innen und Kulturverantwortliche ist transzendentes Denken ein zentraler Hebel, um festgefahrene Routinen zu überwinden und Potenziale jenseits des Bestehenden zu erschließen. Wer Transzendenz zulässt, schafft die Voraussetzungen für echte Innovation – nicht nur im Produkt oder Prozess, sondern im gesamten Selbstverständnis der Organisation. Erst wenn dieser Schritt gelungen ist, kann die dritte Phase – Immanenz, also die Verkörperung und Verankerung des Neuen – wirksam greifen.

Transzendenz ist damit weit mehr als ein philosophischer Begriff. Sie ist eine essenzielle Qualität zukunftsfähiger Organisationen im Wandel.