Resilienz

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Resilienz bezeichnet die Fähigkeit von Menschen, Organisationen und ganzen sozialen oder ökologischen Systemen, Krisen, Störungen und Stress so zu bewältigen, dass ihre wesentlichen Funktionen erhalten bleiben und sie sich anschließend an neue Bedingungen anpassen oder sogar positiv weiterentwickeln. Sie meint nicht nur „zurückspringen“ in den alten Zustand, sondern vor allem die Kompetenz, aus Krisen zu lernen und zukunftsfähige, nachhaltige Lösungen zu finden und zu stabilisieren.

Für Transformationsgestaltende ist Resilienz eine Schlüsselkompetenz: Psychologisch beschreibt sie die innere Widerstandskraft, Belastungen, Unsicherheit und Wandel zu regulieren und handlungsfähig zu bleiben – das berühmte „bounce back“ nach Schicksalsschlägen oder Dauerstress. Übertragen auf Unternehmen spricht man von organisationaler Resilienz: der Fähigkeit einer Organisation, externe Schocks (z. B. Lieferkettenbrüche, Energiekrisen, neue Regulatorik wie CSRD, Technologiesprünge) und interne Spannungen zu antizipieren, sich darauf vorzubereiten, sie zu absorbieren und daraus strategisch gestärkt hervorzugehen, statt lediglich „robust auszuhalten“. 

Im Impact Business Design wird Resilienz als dynamische Eigenschaft von Systemen verstanden: Organisationen bewegen sich – wie im Adaptive Cycle – kontinuierlich durch Phasen von Wachstum, Stabilität, Krisen/Kollaps und Erneuerung. Resiliente Organisationen sind nicht die, die Krisen vermeiden, sondern jene, die diese Zyklen bewusst navigieren und in Erneuerung und Re-Design investieren, statt am Status quo festzuhalten. Impact Business Design ist genau dafür entstanden: Unternehmen so zu entwickeln, dass sie enkelfähig bleiben – also auf einer höheren Entwicklungsstufe langfristig überlebensfähig sind, weil sie zukunftsfähige Strukturen, Lernschleifen und Entscheidungslogiken aufbauen.

In der Logik von Re:Thinking Sustainability ist Resilienz eng mit der Wende von „nur nachhaltig“ hin zur regenerativen Wirtschaft verbunden: Es reicht nicht, Schäden zu reduzieren und etwas weniger schädlich zu machen; Unternehmen müssen ihre Wertschöpfung so gestalten, dass sie soziale und ökologische Systeme stärken und im Sinne eines System Value so wirtschaften, dass planetare Grenzen eingehalten werden. Dafür brauchen Organisationen Resilienz in einer BANI-Welt – einer Realität, die brüchig, angstbesetzt, nicht-linear und oft unbegreiflich ist. 

Wer Resilienz als gestaltbare Fertigkeit versteht – auf persönlicher, organisationaler und systemischer Ebene –, schafft die Basis für nachhaltige und wirkungsorientierte Transformation.