Zukunft passiert nicht einfach – sie wird gestaltet. Unternehmen stehen heute vor einer doppelten Herausforderung: Sie müssen wirtschaftlich erfolgreich bleiben und gleichzeitig ihre Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft wahrnehmen. Der Beitrag zeigt, warum Geschäftsmodelltransformation und Nachhaltigkeit untrennbar miteinander verbunden sind, was die aktuelle Bertelsmann-Studie dazu offenbart – und wie das Impact Business Design Framework konkrete Orientierung in der Transformation bietet.
In diesem Beitrag erfährst du:
- Warum Geschäftsmodelltransformation und Nachhaltigkeit heute untrennbar zusammengehören
- Welche Erkenntnisse die aktuelle Bertelsmann-Studie zur Zukunftsfähigkeit liefert
- Warum vielen Unternehmen Methoden und Orientierung in der Transformation fehlen
- Wie das Impact Business Design Framework konkrete Struktur, Klarheit und Steuerbarkeit schafft
- Und wie du deine Organisation mit systemischer Perspektive zukunftsfähig aufstellst
Warum nachhaltiger Wandel zur Überlebensfrage für Unternehmen wird
Zukunftsfähigkeit entsteht nicht durch Abwarten, sondern durch aktives Gestalten. Denn Zukunft kommt nicht einfach auf uns zu – sie wird durch unsere heutigen Entscheidungen geschaffen. Die vergangenen Jahre haben die Fragilität unseres Wirtschaftssystems offengelegt: Steigende Energiekosten, gestörte Lieferketten, geopolitische Spannungen und ambitionierte Regulierungen sind keine temporären Störungen, sondern Ausdruck einer fundamentalen Zeitenwende.
Gleichzeitig stoßen wir immer sichtbarer an die ökologischen und sozialen Belastungsgrenzen unseres Wirtschaftens. Die Folgen sind in Teilen bereits irreversibel. Spätestens seit der Internationale Gerichtshof (IDH) im Juli 2025 eine „saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt“ als grundlegendes Menschenrecht anerkannt hat, ist klar: Unternehmen stehen nicht mehr nur unter moralischem, sondern auch unter wachsendem rechtlichem und gesellschaftlichem Erwartungsdruck. Das Recht für Klimaschutz ist nun ein Menschenrecht. Ein Urteil, an dem sich 96 Staaten im Vorfeld beteiligt haben und für dessen Umsetzung plädieren. Darunter auch Deutschland.
Die zentrale Frage lautet: Wie gelingt wirtschaftlicher Erfolg im Einklang mit den planetaren Grenzen und sozialer Stabilität?
Genau hier setzt die nachhaltige Transformation von Geschäftsmodellen an. Sie ist keine Option unter vielen, sondern eine systemische Antwort auf die strukturellen Umbrüche unserer Zeit.
Was die Bertelsmann-Studie über Zukunftsfähigkeit verrät
Die neue Studie „Wertschöpfung für das 21. Jahrhundert“ von Bertelsmann Stiftung und ESCP Business School macht klar: Wer die Transformation aufschiebt, setzt seine Zukunftsfähigkeit aufs Spiel. Denn:
- Der Klimawandel erzeugt massive ökonomische Risiken – national wie international.
- Politische und regulatorische Signale sind eindeutig: Unternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle auf den Prüfstand stellen und adaptieren.
- Es gibt keinen Trade-off mehr zwischen nachhaltigem Handeln und Wettbewerbsfähigkeit – im Gegenteil.
Die Studie zeigt auch: Das Potenzial zur nachhaltigen Transformation in Unternehmen ist groß – und längst nicht ausgeschöpft.
Drei zentrale Erkenntnisse für Transformationsverantwortliche
1. Geschäftsmodelltransformation und Nachhaltigkeit bedingen sich gegenseitig
Die Studie belegt eine strukturelle Wechselwirkung: Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell konsequent transformieren, verankern Nachhaltigkeit tiefer. Umgekehrt beschleunigt eine ernstgemeinte Nachhaltigkeitsstrategie die Notwendigkeit, das Geschäftsmodell neu zu denken.
Nachhaltigkeit ist Innovationsmotor: Sie schafft neue Gestaltungsräume jenseits klassischer Effizienzlogiken. Unternehmen entwickeln zirkuläre Produkte, Sharing-Modelle oder digitale Services, die ökologische und ökonomische Werte vereinen. Praxisbeispiele wie Tchibo oder VAUDE zeigen: Nachhaltige Innovation entsteht im Zusammenspiel aus Kooperation, interner Beteiligung und Mut zum Experiment.
Wer Nachhaltigkeit verankert, wird resilienter gegen Krisen – seien es Lieferkettenprobleme, regulatorische Eingriffe oder Energiepreisschocks. Diese Resilienz ist kein Nebeneffekt, sondern ein systemischer Vorteil.
Insgesamt sind nachhaltig agierende Unternehmen wettbewerbsfähiger. Sie gewinnen Vertrauen, erschließen neue Märkte und Kapitalquellen (ESG-Investments), aber punkten auch im Wettbewerb um Talente.
2. Die Mehrheit ist auf dem Weg – aber Orientierung fehlt
Die Studie differenziert vier Kategorien von Veränderern – von Basisunternehmen über Adaptoren und Innovatoren bis zu systemischen Transformatoren. Die meisten befinden sich noch am Anfang, mit vereinzelten Pilotprojekten oder Produktanpassungen. Nur wenige haben ihr Geschäftsmodell grundlegend neu ausgerichtet.
Orientierungslosigkeit ist eines der größten Hemmnisse. Es fehlen oft strategische Zielbilder und operationalisierbare Roadmaps.
Es gibt aber auch Pioniere, die zeigen, wie Transformation gelingen kann. Sie experimentieren, investieren mutig und etablieren Beteiligungsformate über Bereichsgrenzen hinweg.
Über 60 Prozent der Unternehmen sehen laut Studie erhebliche Spielräume, insbesondere in den Bereichen Kreislaufwirtschaft und digitaler Nachhaltigkeitsinnovation.
3. Nachhaltigkeit wird zur Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg
Wirtschaftlichkeit bleibt zentraler Treiber – doch Nachhaltigkeit wird zunehmend als Bedingung für Ökonomie neu verstanden.
Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Differenzierungshebel. Ressourceneffizienz, zirkuläre Wertschöpfung und verantwortungsvolles Handeln führen zu Markenvorteilen, regulatorischer Konformität und Loyalität auf Kundenseite.
Neue Wertangebote, neue Märkte: Die ökologische Neugestaltung von Produkten und neue Modelle wie „Product-as-a-Service“ können ganze Branchen neu ordnen – vergleichbar mit den Umbrüchen der digitalen Transformation.
Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen sind krisenfester. Sie zeigen mehr Wachstumsdynamik und Robustheit gegenüber externen Schocks.
Fazit: Die Transformation hat längst begonnen – und du bist nicht allein
Die große Transformation hat längst begonnen. Zukunftsfähigkeit entsteht dort, wo Unternehmen Nachhaltigkeit nicht als Add-on, sondern als integralen Bestandteil ihrer Strategie begreifen.
Wer Wandel gestalten will, braucht ein tiefes Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen Geschäftsmodell, Umwelt und Gesellschaft. Es geht nicht nur darum, neue Produkte zu entwickeln oder Prozesse zu optimieren – sondern darum, sich als Teil eines größeren Ganzen zu verstehen.
Unternehmen, die diese Perspektive einnehmen, schaffen neue Innovationsräume, gewinnen Vertrauen und sichern sich ihre gesellschaftliche Lizenz zum Handeln.
Der erste Schritt? Beginnt beim eigenen „Wofür“. Diese Klarheit verändert nicht nur das Geschäftsmodell. Sie verändert das Unternehmen.
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