Transformation beginnt mit dir – wie entscheidend dein inneres „Why“ ist

In Organisationen reden wir viel über Strategien, Strukturen, Prozesse. Doch echte Transformation beginnt woanders: zuerst bei dir. Nicht bei einem Board-Beschluss. Nicht bei einem genehmigten Change-Projekt. Sondern bei der inneren Entscheidung, Verantwortung zu übernehmen – für den Weg, den du mit deiner Organisation gehst. Und der erste Schritt auf diesem Weg lautet: Finde dein inneres „Why“ – konkret dein „Wofür“.

Das innere Why – Orientierung in unsicheren Zeiten

Das Why ist mehr als ein Buzzword. Es ist dein innerer Kompass. Inmitten von Komplexität, Unsicherheit und Widerstand – also in einem typischen VUCA- oder BANI-Umfeld – sorgt es für Orientierung, Kraft und Klarheit. Wer in Organisationen Veränderung anstößt, bewegt sich oft in einem Spannungsfeld: zwischen ambitionierten Zielen und begrenzten Spielräumen, zwischen Überzeugung und Widerstand. Ob in der Nachhaltigkeit, im Innovationsmanagement oder im Change-Management – viele erleben, wie fordernd es ist, Wandel im laufenden Betrieb voranzubringen und Menschen mit auf diese Reise zu nehmen Gerade in solchen Situationen macht ein klarer innerer Kompass den Unterschied: er schafft Orientierung, wenn Strukturen schwanken, und hilft, Entscheidungen mit Haltung und Selbstsicherheit zu treffen.

Vom Warum zum Wofür – Sinn als Transformationskraft

Das Impact Business Design unterscheidet – anders als Simon Sineks Golden Circle – zwischen zwei Dimensionen des „Why“:

Warum – Die Schmerzfrage: Was will ich nicht mehr? Was soll aufhören? Was möchte ich hinter mir lassen? Das „Warum“ benennt -nicht immer, aber oft -den Schmerz, die Dysfunktionder inneren Antreiber. Es richtet den Blick auf das, was nicht mehr funktioniert – auf Brüche, Widersprüche, Unzufriedenheit. Deshalb ist es oft reaktiv, denn es entsteht als Antwort auf etwas, das uns belastet oder antreibt, aber nicht mehr stimmig ist.

Wofür – Die Zukunftsfrage: Was will ich in die Welt bringen? Was will ich ermöglichen – für andere, für kommende Generationen, für das größere Ganze? Das progressive „Wofür“ ist der Gegenpol zum reaktiven „Warum“. Es ist gestaltungsorientiert, zukunftsgerichtet, sinnstiftend. Es führt dich auf den Weg „hin zu“.

Das „Wofür“ aktiviert unser Vorstellungssystem: Es erlaubt unserem Gehirn, Bilder einer wünschenswerten Zukunft zu entwerfen. Es bringt uns in eine kreative, expansive Haltung – weg von der Enge des Problems, hin zu sinnvollen Möglichkeiten.  

Neuropsychologische Perspektive: Wie Sinn wirkt

Unser Gehirn ist ein sinnsuchendes Organ. Es liebt Kohärenz – also das Gefühl, dass das, was wir tun, bedeutungsvoll ist.

Wenn du ein starkes Wofür formulierst, dann:

  • schüttet dein Gehirn Dopamin aus – es belohnt dich mit Motivation.
  • aktivierst du dein emotionales Erfahrungsgedächtnis (limbisches System). Deine Idee wird nicht nur gedacht, sondern gefühlt, gespürt, gerochen, gesehen also mit vielen Sinnen erfasst.
  • stärkst du deine Resilienz – gegen Widerstand, Zweifel, Unsicherheit.
 

Ohne ein klares Wofür produziert dein Gehirn dagegen Stresshormone. Dann dominieren Angst, Zynismus, Rückzug. Deshalb ist der Impact Circle nicht nur ein wichtiges -Tool in deiner Transformationsarbeit – sondern auch eine Form der Selbstfürsorge.

Fazit: Sinn ist weder Luxus noch Esoterik, sondern Grundlage

In einer Welt, in der vieles unsicher, komplex und widersprüchlich ist, brauchst du einen inneren Fixpunkt. Nicht nur für dich. Auch für die Menschen, die du führst, begleitest oder inspirierst. Menschen suchen Orientierung, als Leader musst du in der Lage sein diese zu geben. Eine äußere Transformation fängt daher immer mit deiner inneren Transformation an.

Das „Wofür“ hilft dir und deinem Team, Entscheidungen zu treffen, die im Hier und Jetzt möglicherweise unbequem, aber langfristig stimmig sind. Es schützt euch vor Zynismus und Kurzfrist-Denke. Es verbindet euch mit anderen Menschen und Organisationen, die ein ähnliches Ziel verfolgen – und schafft Resonanzräume, in denen ihr gemeinsam wachsen könnt.

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